Lern- und Bildungsverständnis Jugendbildungsstätten des Sports

Bildung ist zu einer herausragenden Schlüsselressource junger Menschen geworden, die zentral und wirksam für ein gelingendes Aufwachsen ist. Deshalb sind Jugendbildungsstätten des Sports, neben dem schulischen Bildungssystem, wichtige Orte der Erfahrungs-, Lern- und Bildungsförderung.


Zielgruppen der Jugendbildungsstätten sind alle jungen Menschen und Multiplikator/innen der Jugendarbeit im Sport, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Sportorganisation.

Das grundlegende Lernverständnis basiert auf einem ganzheitlichen Bildungsbegriff und verbindet kognitive, emotionale, soziale, wert- sowie handlungsorientierte Dimensionen. Bildung stellt einen offenen Prozess dar, mit dem Ziel der Entwicklung einer eigenständigen Identität und selbstbestimmten Lebensführung. Dabei spielt die Übernahme von Verantwortung, die Förderung von Urteilsvermögen, Empathie, Toleranz, Demokratieverständnis und kultureller Vielfalt eine wesentliche Rolle. Dies fördert auch
gesellschaftliche Teilhabe, Partizipation und Selbstwirksamkeitserfahrungen von jungen Menschen.

Jugendbildungsstätten bieten einen geschützten Raum. In diesem werden Lernprozesse durch eine interaktive Auseinandersetzung mit spezifischen Inhalten sowie der Arbeit zwischen dem Einzelnen, der Lerngruppe und dem Lehrgangsteam initiiert. Unter pädagogischer Begleitung werden die Teilnehmer/innen bei der aktiven Beschäftigung mit ihrer Lebenswelt sowie jugendpolitischen und sportfachlichen Themen unterstützt. Sport, Spiel und Bewegung als komplexe Lernsysteme bilden ein ideales Medium der Partizipation, der individuellen Entfaltung, der Selbsterfahrung, der Selbstwirksamkeit und des sportlichen sowie sozialen Kompetenzerwerbs.
Die folgenden Grundsätze und Basisqualitäten sind auf dem Fundament des pädagogischen Orientierungsrahmens, dem Recht aller auf Bildung, Bewegung, Teilhabe und Sport, unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft, Religion oder Bildungsstand, entwickelt worden.

Grundsätze

  • Wir stehen für ein umfassendes Bildungsverständnis ein. Wir fördern und bieten außerschulische Jugendbildung - vor allem in Sport, Spiel und Bewegung - mit einem hohen pädagogischen Anspruch, orientiert an den Bedürfnissen und Interessen aller jungen Menschen.
  • Wir sind Teil eines (Jugend-) Sportverbandes und sind mit unserem anerkannten Träger der freien Jugendhilfe eng verbunden. Gemeinsam vertreten wir das System und die Werte des gemeinnützigen organisierten Sports.
  • Wir leben Inklusion, Teilhabe und Vielfalt.

Pädagogische Qualitäten

  • Wir haben einen pädagogischen Orientierungsrahmen, der permanent weiterentwickelt wird. Er basiert auf einem Selbstverständnis von Demokratie, Toleranz, Interkulturalität, Geschlechtergleichheit, Gewaltfreiheit im Umgang mit Konflikten sowie ökologischem, sozialem und sportlichem Lernen.

  • Unsere Jugendbildungsstätten bieten attraktive Erfahrungs- und Erlebnisräume an, in denen vielfältige und vielzählige Bildungs- und Freizeitaktivitäten angeleitet und eigenverantwortlich durchgeführt werden können. Unser ganzheitliches Konzept lädt aktiv zu Sport, Spiel und Bewegung ein.

  • Unsere Bildungsangebote werden von qualifiziertem Personal didaktisch so aufbereitet und präsentiert, dass mit methodischer Vielfalt und jugendgemäßen Zugängen selbstständiges Lernen und Handeln ermöglicht sowie nachhaltige Bildungsprozesse initiiert werden und der Transfer in den Lebensalltag gelingt.

  • Wir beschäftigen in allen Bereichen ausgebildetes und spezifisch qualifiziertes Fachpersonal. Alle Mitarbeiter/innen erfahren regelmäßige Fortbildungen.

  • Aus der Selbstverpflichtung zu Nachhaltigkeit und Innovation bearbeiten wir kontinuierlich Themen aus den Bereichen Ökologie, Gesundheit und Ernährung.

Strukturqualitäten

  • Wir betreiben eine systematische Qualitätsentwicklung nach anerkannten QM-Systemen. Auch durch den regelmäßigen Austausch der Mitglieder des Arbeitskreises Jugendbildungsstätten des Sports findet ein Abgleich und eine kontinuierliche Qualitätsentwicklung statt.
  • In jeder Jugendbildungsstätte ist ein systematisches Sicherheits- und Hygienekonzept vorhanden.
  • Unsere Jugendbildungsstätten sind besonders für die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen konzipiert.
  • Unsere Jugendbildungsstätten verfügen über ein umfassendes Schutzkonzept. Wir tolerieren keine Diskriminierung jedweder Art. Wir dulden keine Eingriffe in das Persönlichkeitsrecht eines jeden Individuums. Wir bieten sicheren und geschützten Raum für Kinder und Jugendliche.
  • Alle Einrichtungen verfügen über moderne und sichere Anlagen und Ausstattungen.
  • Wir stellen für unseren Verband geeignete Räume zur Erprobung neuer Konzepte und Bildungsformate. Wir sind Dienstleister für den Verband und befördern eine eigene Jugendverbandskultur und Identität.

Die Jugendbildungsstätten des Sports erhalten durch die gemeinsam erarbeiteten Basisqualitäten einen Rahmen und eine Orientierung für die Weiterentwicklung ihrer Profile. Diese Basisqualitäten dienen u.a. als Grundlage für die aktuelle und zukünftige Bildungsarbeit. Aufgrund der Heterogenität und der spezifischen Profile von Jugendbildungsstätten liegt die Transferleistung in ihrer eigenen Verantwortung. Die Basisqualitäten schaffen somit auch einen ausreichenden Freiraum für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.

Die Erarbeitung des vorliegenden Leitbildes (hier als PDF) erfolgte in Zusammenarbeit der beteiligten Jugendbildungsstätten und der Deutschen Sportjugend (dsj) in einem mehrstufigen Prozess.

Pädagogisches Konzept des SEZ Kloster

In unserem pädagogischen Konzept haben wir unser Selbstverständnis, unsere Werte und Ziele näher erläutert. Außerdem findet ihr dort alles wichtige zu Zielgruppen, Methodik, Qualitätstandards, Kooperationen und Vernetzungen.

Unser pädagogisches Konzept

SEZ Kloster

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